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U18 (ESV Staffelsee)

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Saisonrückblick

Laut Definition ist die Wundertüte eine Tüte mit mehreren Überraschungen, die von außen nicht zu sehen sind und nicht vorhersehbare (positive und negative) Reaktionen verursachen können. Besser kann die Bezirksklassen-Saison des ESV Staffelsee nicht umschrieben werden. Egal ob Überraschungssiege, Overtime-Krimis oder der Eingriff des Verbandes in die Spielserie, die vergangenen sechs Monate boten einige Höhepunkte, die AM-CO-TV in diesem Rückblick aufarbeiten und analysieren will. Dazu betrachten wir zuerst alle 14 Saisonspiele mit ausführlicher Analyse, gehen dann auf den Kader der Murnauer und unsere vorangegangene Prognose ein und werfen im letzten Teil einen Blick auf die Ligakonkurrenz.

 

1. Das Spieljahr 2010/2011      

175 Tage vergingen vom ersten Punkt Moritz Kirmaiers im Spiel Mitte Oktober in Rosenheim bis zum letzten durch Andreas Mayr im Aufeinandertreffen mit den Poinger Korbjägern; dazwischen liegen 8 Siege und 6 Niederlagen der U18 des ESV Staffelsee. Den höchsten Saisonsieg feierten sie mit einem 109-38 beim Tabellenletzten Poing, die höchste Schlappe (16 Punkte Differenz) fügte ihnen der Vizemeister aus Fürstenfeldbruck (49-65) zu.

 vs. Rosenheim (17.10.10): 45-51
Ohne jeglichen Erwartungen reiste der Mini-Kader um Teambegleiter Dominik Moroder nach Rosenheim, die zwei Wochen zuvor ihr erstes Spiel mit unglaublichen 96 Punkten Differenz gewonnen hatten. Mit Stephan Adelberger fehlte Center Nummer eins, der von Moritz Kirmaier ersetzt werden sollte und Fabian Ewald rückte in seinem ersten Spiel nach 4 Jahren Pause in die Start-Fünf. Doch bereits im ersten Viertel wurden Spielern und Betreuer klar: Rosenheim kann trotz des beeindruckenden Auftaktsieges geschlagen werden, die Mannverteidigung klappt gut und im Angriff können die Gastgeber im Mann gegen Mann Duell nicht mithalten. Doch drei Faktoren bringen die Wende für Rosenheim, die auch im weiteren Saisonverlauf eine bessere Platzierung verhindern: Mit der Umstellung auf Zonenverteidigung wird die Offensive des ESV geknackt und die Wurfschwäche der Gäste offenbart. Nach 17 Punkten im ersten Abschnitt (1.7 Punkte pro Minute), erzielen sie nur noch erschreckende 28 Zähler in den verbleibenden 30 Minuten (0.9 pro Minute). Desweiteren helfen zahlreiche leichte Ballverluste Fastbreaks des SBR einzuleiten und sie im letzten Viertel auf die Siegesstraße zu führen. Ein enorm wichtiger Punkt ist allerdings der Fakt, dass alle fünf Starter der Staffelseeer über die volle Distanz auf dem Feld standen und Rosenheim dies durch kluge Spielweise und ausgeglichenen Kader ausnutzte.

 vs. Jahn München (20.11.10): 72-64
Zum ersten Mal mit festem Trainer Marco Moroder wird das Saisonziel neu definiert, um die Meisterschaft zu gewinnen soll kein Saisonspiel mehr verloren werden und Jahn München nur eine erste Zwischenstation sein. Mit Adelberger an Bord, der allerdings zunächst nur als sechster Mann Spielzeit bekommt, läuft es lange Zeit nicht nach Plan, Jahn München erhält durch zahlreiche Rebounds und die individuelle Klasse ihrer JBBL-Spieler leichte Punkte und der ESV hat Probleme die Zonenverteidigung der Münchner zu knacken. Es sind Adelberger, der mit 14 Rebounds die Nachteile unter dem Korb ausgleicht und Dotzer, mit seiner starken Defensive, die Topscorer Angerer helfen das Spiel in der Schlussphase zu entscheiden.

 vs. Wasserburg (27.11.10): 103-52
Da die Gäste nur mit Sechs Feldspielern nach Murnau gereist waren, haben die Gastgeber leichtes Spiel und nutzten die eigene Überlegenheit zu vielen Fastbreakpunkten – der großen Stärke der ganzen Saison – und den Ersatzspielern Einsatzzeit zu geben. Angerer setzt mit 45 Punkten und einer Effizienz von +51 früh Saisonbestmarken, die nicht mehr übertroffen werden sollten.

 vs. Fürstenfeldbruck (5.12.10): 49-65
Auf den harten Boden der Tatsachen wird der ESV nach dem Duell mit den Bruckern gehohlt, die in fast allen Bereichen dominieren und jeden Fehler eiskalt ausnutzen. Die gute Defensive zwingt die Gastgeber zu einer Wurfquote von sage und schreibe 22% - mit deutlichem Abstand Negativrekord. Auch mit Neuzugang Matthias Brenner liefern alle Spieler ausnahmslos schlechte Leistungen. Ausreden für die Klatsche lassen sich im ESV-Lager schnell finden: Kirmaier schleppt sich krank aufs Feld, Adelberger und Seyringer sind angeschlagen und Ole Sebald führt die Gäste in beeindruckender Manier zum Auswärtssieg.

 vs. München Ost (18.12.10):  87-54
Die Verunsicherung nach der zweiten Saisonpleite war förmlich zu spüren: Eine grausame erste Hälfte mit großen Problemen in der eigenen Defensive gleichen Adelberger, mit Karrierebestleistung von 37 Punkten, und Dotzer, der erstmals nach dem Sieg gegen Jahn wieder im Kader stand und die dringend benötigte Qualität jenseits der 3-Punktelinie ins Spiel brachte, aus und lassen so manche Enttäuschung vor Weinachten vergessen. Nach seiner Krankheit (Magen-Darm-Virus) scheint Moritz Kirmaier in ein tiefes Leistungsloch gefallen zu sein, dass noch bis in den Januar hinein anhalten soll und vor allem ihn selbst von Spiel zu Spiel verzweifeln lässt. In dieser Zeit erzielt er in 4 Spielen nur 9 Punkte und kann nur 2 seiner 29 Würfe erfolgreich verwerten (7%).

 vs. Landshut (8.1.11): 60-68
Nach dieser unnötigen Niederlage verabschiedet sich der ESV aus dem Meisterschaftsrennen, Trainer Moroder kritisiert den Druck, der auf der Mannschaft lastet und tritt zurück – allerdings nicht bedingt durch die Leistung der U18. In Landshut spielt der ESV solide, verpasst es aber sich frühzeitig abzusetzen und verliert in der Schlussphase komplett die Kontrolle gegen Wurfstarke Landshuter. Der Tiefpunkt der Saison ist erreicht, Kapitän Angerer wirkt überspielt, das Team ratlos gegen Zonenverteidigung und das Ziel Meisterschaft völlig überdimensioniert.

 vs. Landshut (16.1.11): 0-20 (55-43)
In nur einer Woche schafft es Neu-Trainer Dominik Moroder das Team zu motivieren und in der Rückrunde nochmals die Top 3, gegen die man bisher alle Spiele verloren hatte, anzugreifen. Im Rückspiel gegen die Niederbayern „dreht“ sich das gesamte Team um 180°: Mit der bis dato besten Saisonleistung ringen die Murnauer Landshut nieder und sorgen mit einigen erfreulichen Änderungen für frischen Wind. Erstmals nimmt Angerer weniger als 20 und nicht die meisten Würfe im Team, was seine Punkteausbeute zwar drastisch reduziert, jedoch seine Vorlagen-Ausbeute deutlich erhöht. Darüber hinaus sind endlich die Bankspieler entscheidende Faktoren für einen Sieg. Ewald steuert zwei Dreipunktewürfe in der entscheidenden Phase bei und Brenner überzeugt mit 9 Rebounds und 9 Steals. Und auch gegen „die Zone“ scheint ein Mittel gefunden: Mit Angerer und Seyringer agiert der ESV gleich mit zwei Aufbauspielern, die die Lücken der 3-2 Zone angreifen und Freiräume für Brenner, Ewald und Adelberger schaffen. Die bittere Nachricht verbreitet sich rasend schnell: Ersatzspieler Simon Sterzer wurde vor der Saison vom Vorstand nicht auf die Meldeliste gesetzt, wurde aber unwissentlich von Moroder auf dem Spielberichtsboden eingetragen. Dieses Vergehen wird vom Verband mit einer 0-20 Niederlage und ohne Punktgewinn, der normalerweise dem sportlichen Verlierer zusteht, bestraft.

 vs. Rosenheim (29.1.11): 67-57
Die richtige Antwort gegeben und trotzdem verloren, schlechter hätte es psychologisch nicht laufen können. Dass die Mannschaft trotzdem Charakter zeigen kann, beweist sie im Spiel gegen den Tabellenführer Rosenheim. Angerer und Adelberger allein zerlegen die leicht geschwächte Rosenheimer Mannschaft, endlich unterstützt von einem aufstrebenden Kirmaier. Nur eine miserable Freiwurfquote und einmal mehr Probleme mit 3-Punkte-Würfen verhindern einen deutlich höheren Erfolg.

 vs. Jahn München (26.2.11): 98-47
Die Erinnerungen an das Hinspiel waren noch greifbar und der ESV zog die richtigen Lehren aus diesem nun wichtigen Spiel, denn mit einem Sieg im direkten Duell sollte man sich zu mindestens Platz vier sichern. Und ehe sich die Münchner auf den aggressiven Spielstil einstellen konnten lagen sie bereits im ersten Viertel mit 20 Punkten im Hintertreffen. Gegen den überfordernden Gegner erreichten die Staffelseeer erstmals eine Wurfquote von über 50% und stellten erstmals seit dem Hinspiel wieder mehr als drei Spieler, die zweistellig punkten konnten.

 vs. Wasserburg (13.3.11): 77-88 OT
Ein komplettes Aufgebot gegen eine Rumpftruppe: Die Vorzeichen vor dem Rückspiel hatten sich zum ersten Aufeinandertreffen geändert. Diesmal war es der ESV, der mit sechs Spielern auswärts sein Glück versuchte. Gedanken an das Rosenheim-Spiel wurden wach: Einem guten ersten Viertel gegen die Mannverteidigung, folgte eine spannende Partie, in der der ESV in der Schlussphase die Nerven verlor und einen 14-Punkte-Vorsprung verspielte. Knackpunkte war Angerers 5. Foul im Schlussabschnitt (drei seiner fünf Fouls kassierte er im vierten Viertel) und Mayrs Freiwürfe 0.3 Sekunden vor dem Ende beim Stand von 72-72, die er beide „versemmelte“. In der Verlängerung dominierten die Wasserburger nach Belieben und entschieden das Duell für sich.

 vs. Fürstenfeldbruck (19.3.11): 78-83 OT
Kaum einer hätte gedacht, dass man ohne Aufbau Paul Seyringer in Fürstenfeldbruck eine reelle Chance auf einen Sieg haben könnte und noch weniger hätten vermutet, dass die Murnauer nochmals ein Spiel mit Verlängerung bestreiten müssten. Doch eine unglaubliche Leistung der Rollenspieler Kirmaier und Dotzer verhalf den Murnauern zu einem Teilerfolg, am Ende reichte es aber wieder nicht zum so ersehnten Sieg gegen den direkten Konkurrenten. Und es bewies sich einmal mehr, dass der ESV – zu mindestens dieses Jahr -   keine Nerven in entscheidenden Spielsituationen zu haben scheint.

 vs. Poing (26.3.11): 109-38
Zum Saisonabschluss standen noch zwei Duelle gegen die SG Poing auf dem Programm, die bisher nur durch hohe Niederlagen und einen Verlängerungssieg gegen München Ost auffielen, wobei dieses Erste auswärts am Rande Münchens nur wenig Aufwand benötigte, um die Gastgeber erwartungsgemäß hoch zu besiegen.

 vs. München Ost (2.4.11): 86-37
Bereits im Hinspiel leisteten die Münchner mehr Widerstand als erwartet. Diesmal dauerte es allerdings nur wenige Minuten, um allen Bemühungen des Gegners zum Trotz das Spiel locker zu gewinnen.

 vs. Poing (10.4.11): 80-45
Das letzte Spiel der Saison kann mit dem Begriff „Sommerbasketball“ treffender nicht beschrieben werden. Beiden Mannschaften fehlte die Motivation bei Temperaturen über 20°C leitungsorientierten Basketball zu spielen und so entwickelte sich ein von individuellen Fehlern geprägtes Match, das der ESV dominierte, aber trotzdem nicht überzeugen konnte.
                        


2. Der Kader

Berechtigte Sorgen musste man sich bereits im Vornherein um die Tiefe und Ausgeglichenheit der Murnauer Baller machen, dies bestätigte sich über alle 14 Spiel hinweg ausnahmslos. Allein die Erkenntnis, dass dem ESV in keinem einzigen Spiel alle gemeldeten Spieler zur Verfügung standen, zeigen welch enormer Kraftaufwand für die Startspieler zu bewätigen war. Nur vier Spieler (Angerer, Großmüller, Kirmaier und Mayr) standen den Coaches in allen Begegnungen zur Verfügung, darüber hinaus fehlten Seyringer und Adelberger nur ein bzw. zwei Spiele. Doch hinter diesen sechs Spielern klafft eine größere Lücke, die nur von Ewald teilweise gefüllt wird, der - aus welchen Gründen auch immer - zwar alle Heimspiele bestritt, aber auswärts nur zweimal auf Punktejagd ging. Und so lässt sich über jeden Spieler ein ganz eigene Geschichte erzählen:

Daniel Angerer: Notenschnitt 2.64

22.9 Punkte 7.4 Rebounds 4.9 Assists 6.3 Steals 4.4 Turnover 0.3 Blocks 110/244 45% (2er) 16/81 20%  (3er) 126/325 39% 52/90 58% (FW) +20

Von Beginn an war allen klar, dass die Hauptlast auf den Schultern Angerers liegt und er in der entscheidenten Spielphase Anspielstation Nummer eins ist. Doch wie kam er mit diesem Druck, den er bisher in dieser Form noch nicht gewohnt war, zurecht? Durchwachsen, die Antwort, denn herausragende Leistung standen im selben Verhältnisse zu schlitweg schlechten Spielen mit Wurfquoten weit unter 40%. In allen Spielen, die für die U18 im vergangenen Spieljahr verloren gingen, traf Angerer nie mehr als 36% aus dem Feld und "unterbot" sogar zwei mal die 30% Marke. Doch wer nur die Schattenseiten der Saison betrachtet kann Angeres Leistung und Wert nicht beurteilen. Den Quoten entgegensetzten lassen sich zehn Partien mit 20 und mehr Punkten, sechs "Double-Doubles", dem Saisonrekord von 45 Punkten und 14 Steals. Bemerkenswert auch, dass er als Flügelspieler zweitbester Rebounder des Teams ist. Während Angerer hauptsächlich im Fast-Break scorrt, war sein Wurf zu Beginn der Saison unkonstant, um ernsthafte Gefahr für manche Zonenverteidigung darzustellen. Dazu offenbarte er ungeahnte Schwächen von der Freiwurflinie, wobei seine Quote lange Zeit zu den Top 5 der Liga gehörte, dann aber auf für ihn selbst unbefriedigende 58% fiel. Für Angerer war es eine äußerst lehrreiche Saison, die ihn in seiner Entwicklung weitere Schritte nach vorne gebracht haben und ihn in Zukunft noch sicherer und unausrechenbarer machen werden, auch wenn manche Aktion erzwungen oder unüberlegt wirkte.         

Stephan Adelberger: Notenschnitt 2.0

20.6 Punkte 15 Rebounds 1.4 Assists 1.9 Steals 3.3 Turnovers 1.3 Blocks  92/186 49% (2er) 3/14 21% (3er) 95/200 48% 54/76 71% (FW) +27

Überraschung? Nein. Erwartet? Nein! Adelbergers Spieljahr brachte endlich die (un)erwartete Steigerung zur zweiten Kraft neben Angerer. Kein Spieler im Team dominierte auf seiner Position mehr, als der nur 1,88 Meter große Center, der in jedem Spiel zweistellig punktete und nur zweimal weniger als zehn Rebounds  verbuchte. Adelberger Post-Spiel war die einzig sichere Scoring-Option neben den zahlreichen Fastbreakpunkten des ESV. Darüberhinaus half er mit zahlreichen Offensivrebounds seinem Team weitere Möglichkeiten zu generieren. Wo wir gerade beim Thema Rebounds waren: Adelberger ist der mit Abstand beste Arbeiter unter den Körben und sammelte nicht nur 15 Rebounds im Schnitt, auch erreichte bzw. überbot diese Marke in sieben seiner zwölf Begegnungen. Weitere Stärken: Dank seiner Freiwurfstärke (zweitbester im Team mit 71%) half es auch nichts ihn durch Fouls zu stoppen. Seine überaus hohe Effizienz und Wurfquote machten ihn nicht umsonst zum notenbesten Spieler der U18. Schwächen lassen sich dagegen weit schwerer ausmachen und auf ein Minimum beschränken. Ein Stichwort dazu: Fouls. Nur durch diese stoppte sich Adelberger oftmals selbst. Eine Mischung aus Übermotivation und Ungeschick liesen ihn manch unfreiwillige Minute zu viel auf der Bank sitzen. Seine Defensivschwächen reduzierte er und machte sich nicht zur Hauptangriffstelle gegenerischer Teams. Von einem Jahr aufs andere eine feste Größe - Adelbergers Entwicklung scheint noch lange nicht abgeschlossen und lässt ihn über Jahre hinaus zu einer festen Stütze des Herrenteams werden.

Moritz Kirmaier: Notenschnitt 3,43 

10.6 Punkte 6.3 Rebounds 2.6 Assists 1.4 Steals 3.9 Turnovers 0.7 Blocks 65/164 40% (2er) 1/13 8% (3er) 66/177 37% 16/24 67% (FW) +8.6

Kirmaiers Jahr ein einziges Auf und Ab. Wie bereits vorher prognositiziert konnte er keine konstanten Leistungen bringen und wurde so zum X-Faktor in jedem Spiel. Doch der Saisonbeginn lies zunächst auf Besserung hoffen. Kirmaier punktete und reboundete gut und hielt seine Wurfquote (zumindestens aus dem zwei Punkte Breich) konstant über 40%. Der Einbruch folgt im Dezember mit "sensationellen" neun Punkten in vier Partien und einer Wurfquote von 7% (2/29), die ihm auch den Spitznamen "Airballkönig" einbrachten. . Ein Grund dafür mag ein Magen-Darm-Virus gewesen sein, doch dieser darf keine Ausrede für ein sechs-wöchiges Leistungstief sein. Die richtige Antwort auf seine Leistungen gab er -wie zu Beginn - am Ende des Spieljahres. In diesen letzten fünf Spielen erzielte er mehr als 10 Punkte, holte durchschnittlich einen Rebound mehr und warf sogar dreimal über 50% bei zehn und mehr Würfen. Seine Stärke - den Zug zum Korb - setzte er (leider) viel zu selten ein, trotzdem war es das punktbeste Jahr seiner Karriere. Eine statistische Randnotiz: Wie schon im letzten Jahr traf wieder exakt 67% seiner Freiwürfe. Seine größte Schwäche ist und bleibt die Inkonstanz. Desweiteren muss er unbedingt seine Ballverluste (gilt für das ganze Team) reduzieren und Adelberger bei der Reboundsarbeitmehr unterstützen. 

Sebastian Großmüller: Notenschnitt 4.06

5.9 Punkte 5 Rebounds 1 Assist 2.4 Steals 2.4 Turnovers / Blocks 36/97 37% (2er) / 3er 36/97 37% 10/29 35% (FW) +6

Leider ist das eingetreten, was vor der Saison befürchtet wurde: Nach seiner Spielpause fand Großmüller vor allem Offensiv überhaupt nicht mehr zu alter Form zurück. Unter den gegnerischen Körben präsentierte er sich ungewohnt unsicher und lies manche 100% Chance liegen. In seinen 14 Spielen als Startspieler punktete er nur einmal zweistellig und blieb nur fünf mal über der teaminternen Gesamtwurfquote von 40%. Ein weiterer wichtiger Kritikpunkt ist das Reboundsverhalten. Natürlich ist schwer neben Adelberger besonders hervorzustchen, doch als Startcenter mit regelmäßig über 30 Minuten Spielzeit sind fünf Rebounds pro Partie einfach zu wenig. Ein kleiner Vergleich dazu: Die beiden Starter Großmüller und Kirmaier holten zusammen elf Rebounds pro Match, die beiden Ersatzspieler Ewald und Mayr verbuchten zusammen nur zwei weniger - und das bei gut zwei bis dreifacher Spielzeit. Doch genug der Kritik, kommen wir zu den positiven Seiten: Mit nur 2.4 Turnovers verliert Großmüller deutlich am seltensten den Ball und verbucht gleichzeitig noch die selbe Anzahl an Steals. Als Center ist seine großartige On-Ball-Defense hervorzuheben, die u.a. Jahn Münchens Center-Forward Jaksic in zwei Spielen zu einer Wurfquote von 34% (12/35) zwang. So schlecht sich seine Reboundstatistik liest, bleibt doch zu erwähnen, dass er ein sehr konstanter Offensivrebounder ist, der mit Hilfe seiner großen Beweglichkeit Lücken nutzt, um seinem Team weitere Sekunden Angriffszeit zu ermöglichen.

Paul Seyringer: Notenschnitt 3.5  

5.6 Punkte 3.6 Rebounds 3.2 Assists 2.9 Steals 3.6 Turnovers 0.2 Blocks 31/49 63% (2er) 1/11 9% (3er) 32/60 53% 8/32 25% (FW) +8.3

Mister Unsichtbar? Seyringer spielt beinahe immer über 35 Minuten fällt jedoch kaum in der Statistik auf. Weder punktet er herrausragend noch verteilt er positionserwartet viele Assists. Doch spielt er deswegen automatisch schlecht? Ja und Nein. Denn gerade in der Offensive könnten Angerer und Adelberger Entlastung unbedingt gebrauchen, um weniger ausrechenbar zu sein und nicht die Verantwortung für jede Aktion übernehmen zu müssen. Seyringers Zug zum Korb scheint prädestiniert dazu, doch aus welchem Grund auch immer bevorzugt er lieber den Pass auf den Kapitän Angerer. Seine überragende Wurfwuote aus dem Zweipunktebreich kann manch neutralen Beobachter in die Irre führen. Denn Seyringer ist kein überragender Shooter, sondern erzielte alle 31 Körbe durch Korbleger (im Fastbreak). Wer geglaubt hat Seyringer könne seine unterirdische Karrierefreiwurfquote von 30% nicht unterbieten, der sah sich getäuscht. Mit unglaublichen 25% getroffenen Freiwürfen belegt er den letzten Platz ligaweit bei Schützen mit 20 und mehr Würfen (drittletzter bei 10 und mehr Würfen). Was Seyringer unersetzlich macht ist die starke Defensivarbeit, die sich nur bedingt in Statistiken ausdrücken lässt. Als stärkster (On-Ball-) Verteidiger des Teams verbuche er immerhin fast 3 Steals und brachte sich trotz intensiver Arbeit kaum in Foulprobleme. Aus ESV bleibt zu hofffen, dass er sich künftig mehr Zeit nimmt, um seinen Wurf signifikant zu verbessern und selbstbewusster richtung Korb zieht.

Fabian Ewald: Notenschnitt 2.95 


2.9 Punkte 5.1 Rebounds 0.9 Assists 1.2 Steals 1.9 Turnovers 0.3 Blocks 8/23 35% (2er) 3/18 17% (3er) 11/41 27%  1/5 20% (FW) +5

Sobald Dotzer und Brenner nicht zur Verfügung standen war Ewald Option Nummer eins auf der ESV-Bank. Und er erfüllte seine Rolle größtenteils in befriedigender Manier. Zwar fiel er Offensiv nicht weiter auf, doch gerade als gute Defensivkraft überzeugte er in den meisten seiner neun Saisoneinsätze. Mit durchschnittlich fünf Rebounds schaffte er ebensoviele wie Großmüller - und das als Flügelspieler. Sein persönliches Saisonhighlight feierte er im Heimspiel gegen die TG Landshut als er innerhalb von zwei Minuten mit zwei erfolgreich verwandelten Dreiern das Spiel drehte, doch all die Bemühungen waren nach dem Meldeverstoß umsonst. Sein großes Manko ist der technisch unsaubere Wurf, mit dem er trotz unterirdischer Trefferquote (auch von der Freiwurflinie) zu oft sein Glück versucht.

Andreas Mayr: Notenschnitt 3.15  

4.1 Punkte 4 Rebounds 1.1 Assists 1.6 Steals 1.8 Turnovers 0.1 Blocks 19/39 49% (2er) 0/5 0% (3er) 19/44 43% 3/15 20% +5.2

Was für eine kuriose Saison für Mayr, der erst im Juni letzten Jahres beschloss mit dem Basketball spielen anzufangen, um überhaupt erst eine U18 zustande kommen zu lassen. Nach sporadischen Kurzeinsätzen in der Hinrunde, sollte Mayr dann doch die oder andere Minute in der Rückserie bekommen. Als technisch völlig unbeschlagener Spieler freute sich jeder über seine unorthodoxen Körbe, Freiwürfe und Dribblings. Das ein deartiger Rollenspieler einmal ein ganzes Spiel entscheiden könnte, schien undenkbar, doch mit 0.4 Sekunden Restspielzeit stand Mayr beim Auswärtsspiel in Wasserburg beim Spielstand von 72-72 an der Freiwurflinie und vergab. Diese Erfahrung half dem "Contender" ungemein weiter und lässt hoffen, dass er im kommenden Spieljahr 2011/12 glücklicher agiert. Neben all seinen Schwächen (Freiwürfe, Fouls, Zug zum Korb,...) ist seine eigentlich einzige Stärke das Rebounding, wobei er immerhin vier "Boards" in jedem Spiel greift. 

Jonas Dotzer: Notenschnitt 3.2

12.6 Punkte 5.6 Rebounds 2.4 Assists 2.8 Steals 4.6 Turnovers 0.5 Blocks 17/34 50% (2er) 6/23 26% (3er) 23/57 40% 11/13 85% (FW) +11.6

Er hätte der entscheidende Faktor im Kampf um die Meisterschaft werden können, doch sein zeitgleicher Einsatz für das JBBL, U16 und U18 Team des FC Bayern München ließen nur fünf Einsätze zu. Die Leistungen dabei ähnlich konstant wie Kirmaier's Saison. Zweimal spielte er überragend, zweimal unterirdisch und einmal mittelmäßig. Was möglich gewesen wäre, hat das Auswärsspiel gegen Fürstenfeldbruck gezeigt, als Angerer und Adelberger weit unter Normalform agierten und Dotzer sowie Kirmaier dies auffangen konnten. Dieses Spiel allein zeigt, wie sich Dotzer im Laufe des Jahres entwickelt hat und das dies in naher Zukunft eines seiner letzten Spiele für den ESV gewesen ist.  

Matthias Brenner: Notenschnitt 2.5

11.8 Punkte 4.8 Rebounds 1.3 Assists 5.8 Steals 5.5 Turnovers 0.3 Blocks 20/42 48% (2er) 0/3 0% (3er) 20/45 44%  7/12 58% (FW) +11.5

Er wäre der optimale sechste oder siebte Mann gewesen, der von der Bank kommend den Startspielern viel Druck und Einsatzzeit hätte abnehmen können. Doch leider spielte auch er nur vier Spiele für die U18, konnte aber von Beginn an überzeugen. Mit viel kämpferischem Willen sammelte er Rebound um Rebound und attackierte den Gegner, um ihn zu Ballverlusten zum zwingen. Neben einem soliden Wurf, verfügt Brenner auch über genügend Selbstvertrauen, um mit gefährlichen Penetrationen den Korb anzugreifen und Chancen für sein Team herauszuspielen. Allerdings muss er selbst aufpassen, den Ball nicht zu oft zu verlieren und der gegnerischen Mannschaft leichte Punkte im Fastebreak zu ermöglichen.

Lucas Hartmann: Notenschnitt 4.7


2 Punkte 0.6 Rebounds 0.6 Assists 0.6 Steals 1.4 Turnovers 0.5 Blocks 2/12 17% (2er) 1/10 110% (3er) 3/22 14%  3/5 60% (FW) -1.6 

Was soll man Hartmann vorwerfen? In den wenigen Minuten Spielzeit, die er bekam, versuchte er so viel Punkte wie möglich zu erzielen. Dem entsprechend schlecht ist seine Wurfquote. Wenn er endlich an seiner Verteidigung arbeitet kann er trotz seiner körperlichen Unterlegenheit zu einem gefährlichen Schützen aus der Mittel- und Ferndistanz werden.

Elias Gellweiler:  Notenschnitt 3.33

2.7 Punkte 2.7 Rebounds 1 Assist 1.7 Steals 1.3 Turnovers / Blocks 3/11 27% (2er) / 3er 3/11 27%  2/4 50% (FW) +3.3 

Auch Gellweilers U18 Saison lässt nicht allzu ernst bewerten, denn bei nur drei Spielen mit minimaler Spielzeit sind Statsitiken nicht aussagekräftig. Dank seiner guten (technischen) Anlagen kann er im nächsten Jahr nicht nur die U16 führen, sondern auch wichtiger Bestandteil des U18 Teams werden.  

Alexander Zierer: Notenschnitt 4.3


1 Punkt 2.7 Rebounds / Assists / Steals 1 Turnover / Blocks 1/5 20% (2er) / 3er 1/5 20% 1/2 50% (FW) +1

Zierers Saison war bereits im Dezember wieder beendet. Nach drei Spielen absolvierte er keine Partie mehr für den ESV. Die Leistung bis dorthin kann ähnlich den beiden Vorgängern nicht bewertet werden.


3. Die Liga im Vergleich

Eigenlob stinkt, heißt es im Volksmund, doch das wir eine Liga mit größtenteils Unbekannten so gut einschätzen konnten war selbst für uns mehr als unerwartet. Der verdiente Meister kam am Ende aus Rosenheim, die im gesamten Saisonverlauf nur zwei Niederlagen einstecken musst und die beiden Hauptkonkurrenten Landshut und Fürstenfeldbruck in beiden direkten Duellen bezwingen konnte. Beinahe sechs Spieler punkteten zweistellig und sorgten so für die beste Offensive aller Teams (neben ihnen schaffte nur der ESV über 1000 Punkte). Bei Rosenheim war ganz klar das Team der Star und nicht wie anderorts ein oder zwei Individualisten.

   
Die Meister aus Rosenheim

Um unseren Saisonrückblick abzurunden versuchen wir zuletzt die besten Spieler der Liga auf den jeweiligen Positionen zu benennen. Dazu haben wir Vertreter meherer Teams nach ihrer Meinung gefragt und stellen ihnen nun die Ergebnisse sowie weitere Interessante Umfrageergebnisse vor:

Aufbau/Point Guard (Position 1):

1. Julian Gülich (TSV Wasserburg) - der ICE der Liga
Geht es um den besten Aufbauspieler der Liga streiten sich in unserer Umfrage zwei Spieler um den Titel, die beide gleichhäufig genannt wurden: Julian Gülich und Chris Buchner. Doch warum führen wir Gülich vor Buchner und sehen ihn als den besten Aufbau der Bezirksklasse? Ein Stichwort reicht eigentlch dafür. Offense! Leider konnte Gülich nur sieben Spiele in diesem Jahr bestreiten, erzielte in diesen aber einen Schnitt von fast 25 Punkten je Match. Vielleicht ist Gülich nicht so ein starker Verteidiger wie Buchner, doch mit seinem unstoppbaren Zug zum Korb kann er gegen jeden Verteidiger punkten. Betrachtet man Wasserburgs Bilanz mit und ohne Gülich merkt man erst die Wichtigkeit diesen einzelnen Spielers: 2-5 ist die Sieg/Niederlagen Bilanz ohne ihn, mit ihm 5-2. Eine kleine Schwäche im Spiel Gülichs sind seine Freiwürfe, hier trifft er nur in 54% aller Fälle, betrachtet man dazu noch Buchner trifft er hingegen verhältnismäßig gut. Nur knapp jeder dritte Freiwurf Buchners findet nur sein Ziel.
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Die weiteren Platzierungen:
2. Christoph Buchner (TG Landshut)
3. Raphael Ebeling (SB DJK Rosenheim)
4. Paul Seyringer (ESV Staffelsee)
5. Dominik Lastner (TuS Fürstenfeldbruck)




Flügel/ Shooting Guard (Position 2):

1. Daniel Angerer (ESV Staffelsee)  und Ole Sebald (TuS Fürstenfeldbruck) - Mr. ESV und Mr. 100%
Sich für einen der beiden zu entscheiden? Unmöglich! Fragt man beide nach dem besten Flügel der Liga, antworten beide mit dem Namen des jeweils anderen. Sebald, der allerdings künftig eher auf der Aufbauposition anzusiedeln ist, gewann beide direkte Duelle gegen Angerer, wobei der ESV Kapitän mehr Punkte erzielte, mehr Rebounds und mehr Steals verbuchte, der entscheidende Unterschied in beiden Spielen, Turnovers und Wurfquote. Beide so enorm wichtig Kategorien entschied Sebald deutlich für sich. Um diese Statistiken zu interpretieren muss man die Hintergründe kennen: Während Fürstenfeldbruck auf beinahe allen Positionen doppelt besetzt ist und die richtige Mischung aus Shootern, Big Men und Ballverteilern findet, kränkelt es beim ESV gewaltig. Sebald ist der Kapitän einer Top ausgerüsteten Mannschaftscrew und nimmt sich dieser Aufgabe ohne wenn und aber an. Angerer hingegen ist der Kapitän eines Piratenschiffs, deren Besatzungsmitglieder in der Lage sind jeden zu schlagen, doch sich oftmals durch scheinbar wichtigere Dinge ablenken zu lassen und so den Kapitän allein in hoher See zurücklassen. Es ist müßig über die Stärken und Schwächen beider zu diskutieren, denn würden beide selbst nicht wollen. Beide sind einfach ausgedrückt tolle Sportsmänner, die vor keiner Herausforderung zurückschrecken und sich am Spaß des Spiels erfreuen. 
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Die weiteren Ergebnisse:
3. Hermann Michel (SB DJK Rosenheim)
4. Eren Özdemir (TSV Wasserburg)
5. Alexander Jatzkowski (TuS Fürstenfeldbruck)




Flügel/ Small Forward (Position 3):

1. Tobias Buchner - der Scoring-Allrounder
Waren die beiden vorherigen Position in der Spitze unglaublich stark besetzt und fielen im weiteren Verlauf relativ schnell ab, gilt dies für diese Position nicht. Beinahe jedes Team verfügt über einen Flügelspieler mit Scoring-Qualitäten, aber auch den körperlichen Voraussetzungen. Unsere Nummer eins Tobias Buchner lieferte sich lange ein Duell mit Angerer an der Spitze der Punkteliste. Er ist nicht nur zweitbester Dreipunktschütze der Bezirksklasse, sondern kann auch gegen körperlich gleichwertige oder auch überlegene Spieler im Low-Post Punkten und mit Zug zum Korb selbst abschließen oder Platz für seinen Bruder Chris oder Vincent Fina schaffen. Diese "Allzweckwaffe" half den Landshutern auf den dritten Tabellenplatz (mit nur zwei Punkten Rücksand auf Rosenheim) und besiegte die anderen Spitzenteams aus Fürstenfeldbruck und Murnau.

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Die weiteren Ergebnisse:
2. Quirin Gärtner (TuS Fürstenfeldbruck)
3. Florian Fecke (SB DJK Rosenheim)
4. Vincent Fina (TG Landshut)
5. Robert Tavaszi (TS Jahn München)




Power Forward (Position 4):

1. Aleksandar Jaksic (TS JAhn München) - der Wandervogel
Bei wie vielen Vereinen hat unsere Nummer eins auf der vier schon gespielt? Wir wissen es selbst nicht, aber spontan würden uns da schon vier (Münchner Teams) einfallen (Bayern München, Jahn München, SB München, TB München Nord). Wo ziehen wir die Grenze zwischen Center und Power Forward in dieser Kategorie? Wir haben uns auf zwei Komponenten konzentriert: Schussstärke/Angriffsvielseitigkeit und Größe, wobei letzterer Faktor schwer zu beurteilen ist. Die Wahl zum besten Power Forward der Liga fiel uns und den Befragten recht leicht, denn Jaksic war nicht nur unser erster Vorschlag, sondern auch der Meistgenannte in unserer Umfrage. Jaksic kann 3er und Mitteldistanzwürfe treffen, setzt sich aber auch unter dem Korb gut durch und hilft seinem Teams mit Blocks und Rebounds zu mehr Stabilität in der Defense und manch unerwartetem Sieg (Heimsieg gegen Landshut).      

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Die weiteren Ergebnisse:

2. Alexander Schwaiger (SB DJK Rosenheim)
3. Felix Stolzenberg (TG Landshut)
4. Tizian Weber (TSV München Ost)
5. Ludwig Fischer (TuS Fürstenfeldbruck)




Center (Position 5):

1. Stephan Adelberger (ESV Staffelsee) - Dwight Howard der Bezirksklasse
Die am tiefsten besetzte Position der Liga stellt gleich vier der zehn besten Scorer dieser Saison. An der Spitze aller - nicht überraschend - ESV Center Stephan Adelberger, der durch vielfältige Stärken in allen relevanten Bereichen glänzt. Er hat den höchsten Punkteschnitt aller Center, er ist unter den besten drei Freiwerfern auf seiner Position (und das bei 76 Versuchen), er reboundet klasse, und seine Feldwufquote liegt bei beinahe 50%. Seine meisten Punkte verbucht er aus dem Low-Post oder über Offensiv Rebounds. Doch auch zu viel Platz aus der Mittel- und Ferndistanz weiß der Murnauer von Zeit zu Zeit gut zu nutzen.
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Die weiteren Ergebnisse:

2. Marcel Freiwald (SB DJK Rosenheim)
3. Gregor Widmann (TuS Fürstenfeldbruck)
4. Fridolin Egerer(SG Poing)
5. Martin Langsfeld (TS Jahn München)



Sonstiges:

Bester Spieler der Liga: Angerer, Buchner Gülich, Sebald - all diese Namen wurden genannt, nur einer doppelt aufgeführt. Vier Namen für die vier besten auf ihren Positionen. Den besten Spieler der Liga gibt es nicht, doch die sechs besten Spieler der jeweiligen Kategorien geben schon einen genauen Überblick über die Talentiertesten und Besten.

MVP der Liga: Welcher Spieler ist für sein Team am wichtigsten? Hier stellen wir zwei zur Auswahl: Gülich, dessen Wichtigkeit im obrigen Artikel (siehe Aufbau/Point Guard) erwähnt wurde oder Jaksic, der das gesamte Team auf seinen Schultern trägt. Entscheiden sie selbst, denn die Vertreter der Vereine konnten sich auch hier nicht einigen. 

Bester Verteidiger: Wieder eine Entscheidung zwischen zwei Spielern, die enger nicht sein kann, denn beide haben auch statistisch etwas vorzuweisen: Ole Sebald und Chris Buchner sind die beiden Kandidaten auf den Titel. Dazu zwei Vergleiche, die für Buchner bzw. Sebald sprechen. Gegen Buchner schafften die anderen vier Aufbauspieler aus den Top 5 einen Schnitt von 5.9 Punkten, während ihr Saisonschnitt bei 11.4 Punkten liegt. Im Duell Sebald gegen Angerer erzielte der ESV'ler nur 19 Punkte (anstatt seinem Schnitt von 23), leistete sich 7 Turnovers (anstatt 4.4) und traf nur 11 von 39 Wurfversuchen (28% anstatt 40%). Egal welche Entscheidung man trifft, sie wird bestimmt nicht falsch sein! 

Bester 3er Schütze: Die kurze aber einleuchtende Antwort: Daniel Bergbauer, der die meisten Stimmen erhielt und auch die meisten Dreier während der Saison traf (31 in 11 Spielen).

Bester Rebounder: Alle Befragten (mit Ausnahme einer Enthaltung) nannten Stephan Adelberger in der Frage nach dem besten Rebounder. Insgesamt 180 Rebounds "pflückte" er in 12 Spielen. Doch auch eine statistische Randnotiz: Alex Jaksic sammelte im direkten Vergleich in beiden Spielen seines TSJM mit dem ESV gleich viele Rebounds wie Adelberger. Trotzdem wirkt der Durchschnitt bei einer Körpergröße von nur 1,88 Meter beeindruckender.  






Saisonvorschau

Der 15.Oktober 2006 wird einigen Spielern der heutigen U18 des ESV für immer in Erinnerung bleiben: Es war jener denkwürdige Sonntag, an dem den Murnauer Baskeballern der Sensationssieg gegen den großen FC Bayern München gelang. Mit 77-71 bezwang man in der Bezirksliga den Nachwuchs des Zweitligisten. Nun vier Jahre später freute man sich, dass man erneut auf das Spitzenteam treffen würde, diesmal in der Bezirksklasse. Doch drei Monate vor Saisonstart dann die überraschende Meldung: Bayern zieht sich zurück. Grund dafür ein jedoch nur zu Verständlicher. Die Münchner treten eine Spielklasse höher an, in der Bezirksliga. Doch das soll nicht heißen, dass die Liga unterklassig besetzt ist. Die Namen klingen gut: Rosenheim, Fürstenfeldbruck, Poing, Landshut, Wasserburg und zwei Teams aus München. Doch was ist drin für den ESV gegen die größtenteils Unbekannten Gegner? AM-CO-TV  stellt ihnen das Team des ESV - sortiert nach Positionen - vor und beurteilt die Gegner so gut es geht.

Aufbau/Point Guard (Postion 1)

Paul Seyringer:
Stärken: Seyringer ist der vielleicht technisch beschlagenste Spieler im Team mit ausgezeichnetem Ballhandling und sehr schnellen Beinen. Schnelle und leichte Punkte erzielt er zum größten Teil aufgrund seines überragenden Antritts, seiner Athletik und seiner körpernahen, kaum stoppenden Dribblings. Auch defensiv gehört Seyringer zu den wichtigen Stützen Team, denn obwohl er nicht zu den größten gehört kann er das mit viel Kraft und Geschwindigkeit ausgleichen
Schwächen: Seyringers größte Schwäche ist schnell augemacht und leicht erkennbar: Sein Wuf. Durch seine Beweglichkeit und Schnelligkeit bieten sich ihm häufig Situationen mit freien Wurfmöglichkeiten, die er aber trotz hartem Training (immer noch) nicht nutzt. Eng damit verbunden ist sicher auch seine Freiwurfschwäche. Betrachtet man die letzten vier Spieljahre, so hat Seyringer die schwächste Freiwurfquote (30.4% von 2005 bis 2010). Ab und an neigt er auch zu eigensinnigen Aktionen, die dem Team in kritischen Phasen möglicherweise schaden könnten.
Karriere: Seyringer gehört zum absoluten Stamm des Teams und ist in dieser Liga nicht zu ersetzten. Im letzten Jahr spielte er die komplette Saison bei den Herren, bekam aber wenig Spielpraxis. Seine Statistik von 2005 bis zum letzten Jahr: 406 Punkte in 48 Spielen (macht eine Quote von 8.5 Punkten pro Spiel).


Lucas Hartmann:
(+) guter Werfer
(+) wendiger Spieler
(-) körperlich der Liga nicht gewachsen (spielt regulär U16)
(-) zu unerfahren
(-) teilweise fehlende Übersicht


Flügel/Shooting Guard (Position 2)

Daniel Angerer:
Stärken: Wenn man Angerers Stärken ansprechen will, muss man die Wurfstärke an Nummer eins setzten. Sagenhafte 903 Punkte in 5 Jahren stehen für den Dreier-Spezialisten zu Buche, besonders erwähnenswert sein Punktedurchschnitt von 13.3 Punkten pro Spiel im letzten Jahr, als er mit 16 Jahren Stammspieler in der Herrenmannschaft des ESV war. Doch Angerer ist so vielseitig, wie kein anderer Spieler der U18: Ballhandling, Geschwindigkeit, Athletik, Nervenstärke, Übersicht, Passspiel und zuletzt Verteidigungsarbeit. Er ist der Star im Team und von ihm hängt so Vieles ab.
Schwächen: So lang die Liste der Stärken, so kurz die Liste der Schwächen. Angerer neigt dazu zu viele Würfe in kritischen Situationen zu nehmen, die dem Gegner oftmals Fastbreak-Möglichkeiten einbringen und das eigene Punktekonto nicht erhöhen.
Karriere: Wie schon notiert ist er der beste Punktesammler (16.7 Punkte im Schnitt) im Team und auch so Mr. ESV mit 54 Spielen von 2005 an - das ist Spitze im Team. Neben seiner Hauptposition kann er auch auf 1 oder 3 spielen und trifft auch von der Freiwurflinie am besten: 114 Treffer bei 212 Versuchen ergeben eine Quote von 53.8%. 


Fabian Ewald:
(+) universal einsetzbar (kann jede Position spielen; v.a. 1,2,3)
(+) konditionell stark
(+) passabler Verteidiger
(+) Teamspieler, der nie aufgibt
(-) zu lange Spielpause (hat seit 2007 nicht gespielt; fehlende Erfahrung)
(-) Ballhandling und Effizienz für Bezirksklasse (wohl) nicht ausreichend
(-) Provokateur, der seine Nerven öfters nicht im Griff hat


Elias Gellweiler:
(+) für sein Alter sehr weit entwickelt (körperlich und spielerrisch)
(+) sehr viel Zug zum Korb
(+) guter Mix aus Ballhandling, Läuferischen Fähigkeiten und Defensive
(-) Würfe zu schwach für dieses Niveau
(-) "verläuft" sich zu oft in Einzelaktionen
(-) körperlich in der U18 noch unterlegen (aufgrund des Alters)

2. Marcel Freiwald (SB DJK Rosenheim)
3. Gregor Widmann (TG Landshut)
4. Fridolin Egerer (SG Poing)
5. Martin Langsfeld (TS Jahn München)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Flügel/Small Forward (Position 3)
Moritz Kirmaier:
Stärken: Kirmaier ist körperlich stark und ist ein guter Werfer. Er hat sich in den letzten Jahren unglaublich entwickelt - vom Mitläufer in der U14 bis schlussendlich zum Starting 5 Spieler im letzten Jahr in der U16 (seine beste Saison mit 103 Punkten in 11 Spielen). Auch er ist auf mehreren Positionen einsetzbar, neben der Möglichkeit auf der anderen Flügelseite (2) zu agieren, ist er auch auf der Centerposition (5) eine Option.
Schwächen: Trotz seiner Größe ist er nicht der beste Reboundspieler und Verteidiger. In der Offensive nimmt er lieber schwierige Halbdistanzwürfe, als noch den ein oder anderen Schritt in Richtung Korb zu machen. Auch ist Kirmaier zu sehr von der Tagesform abhängig: Es gibt Tage, an denen er jeden Dreier trifft, aber auch Spiele mit vergebenen freien Korblegern.
Karriere: Auch Kirmaier spielte und trainierte im vergangenen Jahr mit den Herren und wurde immerhin 12 mal eingesetzt. Eine statistische Stärke, die sich nicht erst im letzten Jahr herauskristallisierte, ist seine gute Freiwurfquote, die im letzten Jahr bei 67% und über die Karriere hinweg bei 52% lag.   


Jonas Dotzer:
(+) mit 14 Jahren schon reif für die U18, nicht nur auf die Größe bezogen (spielt nicht umsonst beim FC Bayern München)
(+) trifft unglaublich viele Bälle aus der Halbdistanz
(+) spielt sehr ruhig und abgeklärt
(+) sollte auf der 5 die nötige Klasse fehlen, wär er der optimale Joker
(-) manchmal etwas zu lässig und unkonzentriert
(-) kann nicht alle Spiele mitspielen (seine Klasse hätte das Team in der Breite entscheidend verstärkt)


Power-Forward und Center (Positionen 4 und 5)
Stephan Adelberger:
Stärken: Adelberger ist die Nummer eins unterm Korb und hat sich wie kein anderer im Training mit den Herren weiterentwickelt. Im Angriffsspiel ist sein "Postup-Spiel" überragend, v.a. durch seine gute Technik und den Einsatz seines Körpers erziehlt er immer wieder Punkte - seine Statistik belegt das aber bisher noch nicht: Von 2005 an kam Adelberger noch nie über 100 Punkte in einer Grundrunde und erzielte im Durchschnitt 5.8 Punkte (289 in 50 Spielen). Er ist immer unter den Top-Reboundern im Team zun findenund kann auch aus der Halb- und Ferndistanz werfen, was ihn zu einem gefährlichen Shooter machen kann. Ein weiteres Plus von Adelberger: Seine Freiwürfe, mit einer Quote von über 85% im letzten Jahr.
Schwächen: Selbsteinsicht ist der Weg zum Erfolg, das hat Adelberger erkannt. In der Defensive hat er immer noch Probleme im Mann gegen Mann Duell, was auch seiner fehlenden Schnelligkeit geschuldet ist. Für seine Verletzungsanfälligkeit trägt er natürlich nur bedingt Schuld.
Karriere: Adelberger spielte immer einen souveränen Part, war aber meist hinter Großmüller Center Nummer zwei. Das hat sich geändert. Mitlerweile ist er die feste Größe in der Startformation und unverzichtbar
 

Sebastian Großmüller
Stärken: Großmüller ist die perfekte Ergänzung zu Adelberger. Er ist sehr schnell auf den Beinen und in der Verteidigung meistens der Erste im Zurücklaufen. Technisch beschlagenund wendig, erzielte er in der Vergangenheit zahlreiche Punkte und war nach Angerer stets Topscorer diverser ESV Mannschaften.
Schwächen: Großmüllers größtes Problem: Die einjährige Spielpause aufgrund seines Auslandaufenthalts in den USA hat ihm nicht gut getan. Zwar verbesserte er sich wohl im Bereich Schnelligkeit und Durchsetzungsvermögen (er war in Amerika in der Leichtathletik und im American Football tätig) verlor aber scheinbar die Sicherheit unterm Korb, seinen an sich guten Wurf und wirkt auch in der Defensive nicht mehr so stabil wie früher.
Karriere: Er war neben Angerer der Lichtblick in der Bezirksliga Saison 06/07 und erzielte in diesem Jahr nur einen Punkt weniger als eben Genannter (106). Insgesamt brachte er es in 39 Spielen verteilt auf vier Jahre auf starke 483 Punkte (12.4 im Schnitt). In den letzten 9 Monaten spielte er allerdings nicht mehr regelmäßig Basketball (siehe Schwächen), doch nach einigen Spielen und Trainingseinheiten sollte er doch seine Form früherer Tage wieder erreichen, sollte dies wider Erwarten nicht eintreten, hat der ESV ein Problem auf der Center Position.

 

Alexander Zierer:
(+) größter Spieler im Team
(+) beste Technik der Ersatzcenter
(+) Überraschungsmomente können ein Spiel kippen
(-) viel zu leicht für die Liga (praktisch kein Gegner in der Zone)
(-) Bindung ans Spiel fehlt
(-) kein großer Scorer oder Rebounder (6 Punkte in 10 Spielen als Aktiver) 


Simon Sterzer
(+) beeindruckende Statur (perfekter Mann für Zoneneverteidigung)
(+) gute Reboundarbeit
(+) absoluter Teamplayer
(-) technisch nicht auf Liga-Niveau
(-) unsicher im Abschluss (möglicherweise aufgrund fehlender Sprungkraft?)
(-) zu langsam


Andreas Mayr:
(+) passabler Werfer (allerdings nur innerhalb der Zone)
(+) Kämpfer, der niemals aufgibt
(-) zu viele Fouls (trotz eigentlich guter Beweglichkeit)
(-) technisch völlig unbeschlagen
(-) Form sehr schwankend
(-) manchmal übermortiviert



           


Die Konkurrenten:
Die Top Favoriten:
- SB DJK Rosenheim:
- TG Landshut

 

 

 

Im weiteren Kreis:
- TuS Fürstenfeldbruck
- TS Jahn München
- TSV 1880 Wasserburg

Die Kellerkinder:
- TSV München Ost
- SG Poing

Fazit:
Der Kader erscheint auf den ersten Blick breiter als noch in manch anderer Saison des etablierten Stamms um Seyringer, Angerer, Adelberger, Kirmaier und Grüßmüller. Die Starting-Five dürfte auch im Ligavergleich zu den besten gehören und trotz der körperlichen Nachteile - es wird sicherlich Teams mit größeren und schwereren Startspielern geben - vor allem durch Erfahrung mit Punkten glänzen. Doch was wenn die Startspieler ihre Pausen brauchen? Dahinter drei U16 Spieler und vier, die in den letzten Jahren nicht Leistungsmäßig aktiv waren bzw. völlig neu dabei sind. Von diesen 7 Ersatzspielern scheinen nur Dotzer (in der JBBL (Jugendbasketballbundesliga) beim FC Bayernh aktiv) und Ewald ligatauglich. Der Rest ist körperlich noch nicht auf U18 Niveau bzw. hat keine Erfahrung, wie man auf diesem Level Basketball spielt. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Bankspieler schnellstmöglich weiterentwickeln, um annähernd gleichwertige Ergänzungen zur eigentlich sehr passablen Starting-Five werden. Auf dem bisherigen Stand dürfte Platz 5 das logische Ziel für die Saison 2010/2011 sein.   



 
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